7 Fakten über Kurkuma

Oktober 14, 2023

Kurkuma – dieses leuchtend gelbe Gewürz ist in aller Munde, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Von goldenen Lattes bis hin zu Hautpflegeprodukten, Kurkuma ist einfach überall. Aber wusstest du, dass dieses Gewürz, das deinem Curry die tolle Farbe verleiht, ein echter Gesundheits-Booster ist? Ja, du hörst richtig. Kurkuma ist nicht nur ein Gewürz, sondern ein echtes Superfood, das schon seit Jahrhunderten in der traditionellen Ayurveda-Medizin seinen festen Platz hat. Was kein Wunder ist.

Der Star in Kurkuma ist Curcumin, ein Polyphenol, das ursprünglich aus dem indischen Subkontinent und Südostasien stammt. Curcumin ist ein wahrer Alleskönner: Es hat entzündungshemmende und schmerzstillende 1 , antioxidative 2 Eigenschaften und sogar positive Wirkung auf das Gehirn 3. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben diese und noch weitere gesundheitlichen Vorteile bestätigt.

Aber Moment! Bevor du jetzt loslegst und das nächstbeste Kurkuma-Pulver oder Kapseln kaufst, halt kurz inne. Denn nicht alles, was gelb ist, ist auch Gold. Es gibt einige Dinge, genauer gesagt 7 Fakten über Kurkuma, die du unbedingt wissen solltest, um wirklich alle Vorteile aus diesem Wundergewürz zu ziehen.

Kurkuma-plantage

 

Fakt Nr. 1: Die große Bioverfügbarkeits-Falle

Warum dein Körper Kurkuma meist ignoriert

Stell dir vor, du hast ein Taxi bestellt, um zum Flughafen zu kommen. Du bist voller Vorfreude auf deine Reise und steigst ein. Aber anstatt dich direkt zum Flughafen zu bringen, fährt das Taxi Umwege, verliert deine Koffer und gibt nach kurzer Strecke auf, weil kein Benzin mehr drin ist. Das Ergebnis? Du verpasst deinen Flieger.

Dieses Taxi-Szenario ist ein perfektes Beispiel dafür, wie dein Körper mit Curcumin, dem aktiven Bestandteil von Kurkuma, umgeht. Du nimmst es ein, in der Hoffnung, all die gesundheitlichen Vorteile zu genießen. Aber: Curcumin ist nicht wasserlöslich. Der Körper kann davon nur wenig aufnehmen, da der menschliche Körper für die Aufnahme von wasserlöslicher Nahrung optimiert ist.

Curcumin ist fettlöslich, was bedeutet, dass der Körper nur wenig davon aufnehmen kann. Denn der menschliche Körper ist für die Aufnahme von wasserlöslicher Nahrung optimiert. Nur etwa 0,2% des aufgenommenen Curcumins werden tatsächlich vom Körper absorbiert. Der Rest wird ungenutzt wieder ausgeschieden.

In vielen herkömmlichen Kapselformen wird deshalb Piperin (schwarzer Pfeffer) beigefügt. Obwohl Piperin die Aufnahme verbessern kann, ist es immer noch sehr geringfügig. Zudem stellt es für Menschen mit empfindlichem Magen ein Problem dar und ist daher nicht für jeden geeignet.

Was die Wissenschaft dazu sagt

Um die Herausforderung der Bioverfügbarkeit von Curcumin besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die wissenschaftliche Forschung. Eine Studie 4 hebt hervor, dass Curcumin zwar zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften hat, seine Bioverfügbarkeit jedoch aufgrund der begrenzten intestinalen Aufnahme gering ist.

Das bedeutet, dass trotz der vielversprechenden Ergebnisse in Bezug auf die entzündungshemmenden, antioxidativen und neuroprotektiven Eigenschaften von Curcumin, die tatsächliche Aufnahme in den Körper ein großes Hindernis darstellt. Die Studie bestätigt, was wir bereits angesprochen haben: Ein Großteil des Curcumins wird ungenutzt wieder ausgeschieden.

Diese wissenschaftliche Erkenntnis untermauert die Bedeutung der Bioverfügbarkeit und zeigt, dass es nicht ausreicht, Curcumin einfach nur zu konsumieren. Es muss auch effektiv vom Körper aufgenommen werden können, um seine vollen Vorteile zu entfalten.

7 Fakten über Kurkuma

 

Fakt Nr. 2: Wasserlöslichkeit

Warum Kurkuma und Wasser keine Freunde sind

Wasser ist das universelle Lösungsmittel, aber nicht alles ist in ihm löslich. Curcumin, der aktive Bestandteil von Kurkuma, ist ein Paradebeispiel für eine Substanz, die sich in Wasser nur sehr schlecht löst. Aber warum ist das so?

Die Antwort liegt in der chemischen Struktur von Curcumin selbst. Curcumin ist ein hydrophobes (wasserabweisendes) Molekül. Das bedeutet, dass es eine Affinität zu anderen hydrophoben Molekülen hat und sich von hydrophilen (wasserliebenden) Molekülen abwendet. Wasser ist ein polarer Stoff, was bedeutet, dass es eine positive und eine negative Seite hat. Curcumin hingegen ist ein nonpolares Molekül, was es mit Wasser inkompatibel macht.

Diese chemische Inkompatibilität ist der Grund, warum Curcumin in Wasser nur schwer löslich ist. Es ist so, als würde man Öl in Wasser geben; die beiden Substanzen mischen sich nicht gut. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die Bioverfügbarkeit von Curcumin, da unser Körper hauptsächlich aus Wasser besteht.

Die schlechte Wasserlöslichkeit von Curcumin ist also nicht nur ein Problem der Bioverfügbarkeit, sondern auch ein chemisches Dilemma, das die Effektivität von Kurkuma als Nahrungsergänzungsmittel einschränkt. Es ist ein weiterer Faktor, der erklärt, warum herkömmliche Kurkuma-Präparate oft nicht die erhofften gesundheitlichen Vorteile bringen.

Kurkuma-plantage

 

Fakt Nr. 3: Der Darm als Barriere

Warum Kurkuma im Darm stecken bleibt

Der menschliche Darm ist ein komplexes Ökosystem, das als Barriere zwischen der Nahrung, die wir aufnehmen, und dem Rest unseres Körpers fungiert. Hier werden Nährstoffe absorbiert und in den Blutkreislauf überführt. Aber nicht alles, was in den Darm gelangt, schafft es auch durch diese Barriere.

Curcumin hat hier ein spezielles Problem: Es ist nicht nur fettlöslich, sondern auch noch schwer durch die Darmwand zu transportieren. Das liegt an der Struktur der Darmwand selbst, die aus einer Schicht von Zellen besteht, die als Enterozyten bekannt sind. Diese Zellen sind sehr selektiv und lassen nur bestimmte Substanzen durch. Curcumin gehört leider nicht dazu.

Das Resultat ist, dass Curcumin im Darm “gefangen” bleibt und nicht in den Blutkreislauf übergeht, wo es seine gesundheitlichen Vorteile entfalten könnte. Es ist, als würde man an der Grenze ohne gültigen Pass gestoppt. Ohne die richtigen “Papiere” kommt Curcumin nicht durch die Darmbarriere und kann somit seine positiven Effekte im Körper nicht entfalten.

Diese Darmbarriere ist ein weiterer entscheidender Grund, warum herkömmliche Kurkuma-Präparate oft nicht die gewünschten Effekte zeigen. Es ist also nicht nur eine Frage der Bioverfügbarkeit, sondern auch der Fähigkeit, die Darmwand zu passieren, die darüber entscheidet, wie effektiv Curcumin im Körper wirken kann.

 

Fakt Nr. 4: Die Lebersabotage

Wie die Leber Kurkuma abbaut

Nachdem wir die Herausforderungen der Bioverfügbarkeit, der Wasserlöslichkeit und der Darmbarriere beleuchtet haben, kommen wir zu einem weiteren wichtigen Organ, das die Effektivität von Kurkuma beeinflusst: die Leber.

Die Leber ist das zentrale Entgiftungsorgan unseres Körpers. Sie filtert alles, was wir essen oder trinken, und entscheidet, was im Körper verbleiben darf und was ausgeschieden werden muss. Bei der Einnahme von Kurkuma spielt die Leber eine entscheidende Rolle, da sie Curcumin schnell metabolisiert und in eine weniger aktive Form umwandelt. Dieser Prozess wird als “First-Pass-Metabolismus” bezeichnet.

Das bedeutet, dass ein Großteil des Curcumins, das es tatsächlich in den Blutkreislauf schafft, von der Leber “neutralisiert” wird, bevor es die Chance hat, seine gesundheitlichen Vorteile im Körper zu entfalten. Es ist, als würde man es durch einen strengen Sicherheitscheck schicken, bei dem fast alles “konfisziert” wird.

Dieser Mechanismus ist ein weiterer Grund, warum herkömmliche Kurkuma-Präparate oft nicht die gewünschten Effekte erzielen. Selbst wenn Curcumin die Darmbarriere überwindet, wird es in der Leber weitgehend inaktiviert. Daher ist es wichtig, Formen von Kurkuma zu wählen, die nicht nur die Bioverfügbarkeit, sondern auch die Lebermetabolisierung berücksichtigen.

Mizellen-Technologie SwissOganic

 

Fakt Nr. 5: Die Wissenschaft schlägt zurück

Durchbrüche in der Bioverfügbarkeit

Die Wissenschaft hat erhebliche Fortschritte gemacht, um die Bioverfügbarkeit von Curcumin zu verbessern. Einer der bahnbrechendsten Ansätze ist die Mizellen-Technologie.

Abgeleitet vom lateinischen “mica”, was kleines Klümpchen bedeutet, sind Mizellen nichts anderes als winzige, kugelförmige Strukturen, die in ihrer Mitte fettlösliche Substanzen einschließen können. Sie sind von einer wasserlöslichen Schicht umgeben, was es ihnen ermöglicht, sowohl in fettigen als auch in wässrigen Umgebungen zu existieren.

Sie spielen eine Schlüsselrolle als “Nährstoff-Taxi” und helfen dabei, wertvolle Moleküle sicher vor der gefährlichen Magensäure in den Verdauungstrakt zu transportieren. Sie ummanteln das fettlösliche Curcumin mit einer wasserlöslichen Hülle, wodurch es unbeschadet und vollständig bis in den Darm transportiert und dort optimal resorbiert wird. Diese Technologie ermöglicht eine bis zu 450-fach effizientere Aufnahme von Curcumin im Vergleich zu herkömmlichen Präparaten wie Kurkuma-Kapseln oder -Pulver. 5

Unser Körper besteht aus Millionen von Mizellen, die er natürlich für die Fettverdauung bildet. Dieser Prozess ist energie- und zeitaufwendig, wodurch viele Wirkstoffe ungenutzt ausgeschieden werden. Durch die Verwendung von vorgeformten Mizellen aus rein pflanzlichen Rohstoffen wird dem Körper dieser wichtigen Schritt erleichtert.

Es ist also der natürlicher Prozess, der im Körper abläuft und durch die komplexe Formulierung weiter optimiert wird, was die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen erhöht, die sonst schwer aufgenommen werden können.

Ein weiterer Vorteil der Mizellen-Technologie ist, dass sie von Haus aus gänzlich ohne künstliche Zusatzstoffe wie Polysorbaten, die in Tierstudien im Verdacht stehen, die Darmflora zu schädigen 6 , auskommen. Auch Piperin, ein aus Pfeffer gewonnener Inhaltsstoff, wird vermieden, da es in Tierstudien mit Nierenschäden und Wechselwirkungen mit Medikamenten in Verbindung gebracht wird. 7 Weitere Studien werden notwendig sein.

Um die Mizellen zu stabilisieren, können natürliche  Pflanzenstoffe wie Gummi Arabicum verwendet werden. Gummi Arabicum ist ein natürlicher Emulgator, der aus dem Saft des Akazienbaums gewonnen wird. Mizellen, die mit Gummi Arabicum hergestellt werden, sind auch bei hoher Verdünnung stabil und können fettlösliche Substanzen einschließen.

Diese wissenschaftlichen und technologischen Durchbrüche bieten neue Möglichkeiten, die vollen gesundheitlichen Vorteile von Curcumin zu nutzen, ohne durch die bisherigen Einschränkungen in der Bioverfügbarkeit gehemmt zu werden.

Kurkuma Rezept Küche

 

Fakt Nr. 6: DIY-Tipps zur Verbesserung der Aufnahme

Wie du in deiner Küche die Bioverfügbarkeit selbst steigern kannst

Während die Wissenschaft und Technologie bemerkenswerte Fortschritte bei der Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Curcumin gemacht haben, gibt es auch einige einfache Methoden, die du selbst zu Hause anwenden kannst, um die Aufnahme dieses wertvollen Wirkstoffs zu maximieren. Denn Kurkuma-Wurzeln sind mittlerweile in den Gemüseabteilungen der Supermärkte keine Seltenheit mehr. Ob als frische Knolle oder als Pulver – Kurkuma erfreut sich wachsender Beliebtheit.

    1. Mit gesunden Fetten kombinieren: Da Curcumin fettlöslich ist, kann die Kombination mit gesunden Fetten wie Kokosöl, Olivenöl, Avocado oder Ghee die Aufnahme verbessern. Verwende Kurkuma zum Kochen, Braten oder für Soßen.
    2. Mischen in Getränke: Löse Curcumin-Pulver in (Mandel-)Milch oder Smoothies. Die Kombination mit Milchproteinen erleichtert die Aufnahme.
    3. Mahlen und einweichen: Zerkleinere Kurkuma-Wurzel mit einer Reibe oder Mörser und lasse das Pulver 10-15 Minuten in Wasser einweichen.
    4. Mit schwarzem Pfeffer kombinieren: Studien deuten darauf hin, dass das Piperin im schwarzen Pfeffer die Bioverfügbarkeit von Curcumin steigern kann. Da es in höheren Dosen zu Nebenwirkungen kommen kann, empfiehlt sich eine moderate Menge Pfeffer.
    5. Mit Brokkoli kombinieren: Das in Brokkoli enthaltene Myrosinase boostet die Aktivität von Curcumin.
    6. Kombination mit anderen Nährstoffen: Einige Studien haben gezeigt, dass die Kombination von Curcumin mit anderen Nährstoffen wie Quercetin (in Zwiebeln und Äpfeln gefunden) die Bioverfügbarkeit verbessern kann.
    7. Wärmebehandlung: Das Erhitzen von Kurkuma kann die Bioverfügbarkeit erhöhen. Du kannst Kurkuma zum Beispiel in deinen Tees oder Suppen erhitzen. Es wird empfohlen, Kurkuma bei einer Temperatur von etwa 80-85 Grad Celsius zu erhitzen, um die Wasserlöslichkeit von Curcumin zu erhöhen.

    Durch die Anwendung dieser Tipps kannst du die Vorteile von Curcumin maximieren und eine effektivere Aufnahme sicherstellen.

    Kurkuma bed tea time

     

    SPAR-TIPP:

    Wenn du zB. SwissOganics Curcumin 6% zur Hand hast, welches als handliche Tropfenform zur Verfügung steht, brauchst du die obigen Tipps nicht beachten, da das flüssiges Curcumin bereits mizellisiert ist, um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen. Es sorgt bereits für eine optimale Aufnahme im Körper.

    Verwende die Tropfen einfach:

    • Regelmäßig direkt pur oder mit Wasser
    • Mache dir deinen Lieblings-Tee und füge am Ende ein paar Tropfen des Curcumins hinzu
    • Genieße es abends in einer warmen Milch. Hilft beim Einschlafen!
    • Nutze es beim Kochen für Soßen und Suppen. Bitte am Ende hinzufügen, nicht kochen.
    • Verfeinere Desserts wie Pudding oder Quark mit leichtem Kurkuma-Geschmack und wunderschöner gelber Farbe.

    So nutzt du ganz bequem die volle Wirkkraft unseres hochdosierten Curcumin-Extrakts.

     

     

    Fakt Nr. 7: Kurkuma (Curcumin) – Was wirklich dahinter steckt

    Die Wahrheit hinter den Versprechungen

    So hart es auch klingt, die Wahrheit ist, dass ein Großteil der Nährstoffe in herkömmlichen Kurkuma-Produkten vom Körper wieder ausgeschieden wird. Das bedeutet nicht nur verschwendetes Geld, sondern führt auch zu Enttäuschung, da die erwartete Wirkung ausbleibt. Das ist natürlich ärgerlich. Und es wird noch komplizierter, wenn man die vielen Versprechungen und Mythen berücksichtigt, die es rund um Kurkuma und Curcumin gibt. Von “Wundermittel gegen alle Krankheiten” bis hin zu “sofortiger Heilung” – die Palette an Behauptungen ist breit und oft irreführend.

    Aber was steckt wirklich dahinter? Die Wahrheit ist, dass Kurkuma und Curcumin zwar gesundheitsfördernde Eigenschaften haben, aber die Effektivität stark von der Qualität des Produkts und der Bioverfügbarkeit der Inhaltsstoffe abhängt. Viele der “Wundermittel”-Behauptungen sind übertrieben und nicht wissenschaftlich fundiert. Daher ist es wichtig, bei der Auswahl eines Kurkuma-Produkts kritisch zu sein.

    Schlusswort:

    Kurkuma ist ein beliebtes Gewürz, dem viele Vorteile zugeschrieben werden, darunter die Gesundheit von Herz und Gehirn. Obwohl es vielversprechend ist, sind noch weitere Studien am Menschen erforderlich. Kurkuma und sein Wirkstoff Curcumin gelten weithin als sicher, aber du solltest einen Arzt konsultieren, wenn du Bedenken hast.

     

     

     

     

    1. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34986477/
    2. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17569207/
    3. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23931272/
    4. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/mnfr.201300724
    5. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/mnfr.201300724#
    6. https://gut.bmj.com/content/66/8/1414.abstract
    7. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25469699/